Pflanzen-Service (Pflegeanleitungen)

Hawaii-Palme (Brighamia insignis)

Pflegeanleitungen Glockenblumengewächse

Die Hawaii-Palme (Brighamia insignis) ist eine endemische (nur dort vorkommende) Gattung, die sich im Laufe von Jahrmillionen auf Hawaii entwickelt hat. Sie lebt an den steilen und steinigen Berghängen der Vulkaninseln in einer Höhe von bis zu 400 m und hat sich dort perfekt an die Umgebung angepasst. Sie ist – auch botanisch gesehen – eine sehr interessante Pflanze, gehört aber keineswegs zu den Palmen, sondern (die Blüte offenbart es) zu den Glockenblumen (Campanulaceae).

Eng verbunden ist die Bestäubung (und somit auch der Fortbestand der Art) mit einer – ebenfalls endemischen – Falter-Art. Sie hat sich mit ihrem extrem langen „Rüssel“ auf die tiefen Blüten der Hawaii-Palme spezialisiert – es gibt für diese keinen anderen Bestäuber, beide sind voneinander abhängig.

Diese Abhängigkeit führte dazu, dass die Brighamia seit 1963 auf der Roten Liste des UN-Umweltprogramms IUCN geführt wird – denn ihr Bestand ist extrem gefährdet. Von B. insignis gab es lediglich nur noch wenige fortpflanzungsfähige Wildexemplare auf Kaua´i.

Zwar wurden von den Einheimischen Pflanzenteile in der Volksmedizin verwendet, aber dieser Einsatz steht nicht im Zusammenhang mit der Ausrottung der Art. Grund dafür sind verschiedene andere zivilisationsbedingte Einflüsse des Menschen, die u. a. auch dazu geführt haben, dass die besagte Falter-Art ausgerottet wurde. Seitdem werden diese Wildexemplare in einer aufwendigen Aktion jährlich von Hand bestäubt.

Ende der 70er Jahre wurden Samen der Selektion „Kerstin“ zur Vermehrung und Erhaltung der Art an Botanische Gärten und Spezial-Gärtnereien geschickt, zum einen für die Wiederaufforstung, zum anderen für die Verbreitung dieser interessanten Art. Ein Teil des Erlöses vom Verkauf dieser Pflanze geht an das UN-Umweltprogramm IUCN, die damit die Auswilderung und den Schutz des Lebensraumes finanzieren.

Die Hawaii-Palme wurde auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) 2008 in Essen zur Topfpflanzen-Neuheit des Jahres gekürt.

Pflege

Die Hawaii-Palme liebt einen hellen Standort, im Sommer auch gerne im Freien – aber sie sollte dann vor der prallen Mittagssonne geschützt werden. In dieser Zeit sollte die Erde nicht zu sehr austrocknen, auch wenn eine trockene Haltung generell vorzuziehen ist – sie gehört wie der Elefantenfuß (Beaucarnea) zu den sogenannten Stammsukkulenten. In der Wachstumsperiode (April – Oktober) sollte die Hawaii-Palme regelmäßig gedüngt werden, da das Wachstum in dieser Zeit teilweise zu explodieren scheint. Viele neue Blätter kommen – aber es gehen auch viele! Der Stamm wächst in Höhe und Umfang.

Im Winter wäre es vorteilhaft, wenn sie nicht direkt über der Heizung steht. Sie verträgt zwar die Wärme, aber zieht einen kühleren Standort der trockenen Heizungsluft vor – sie toleriert ggf. aber auch diese. In dieser Ruhephase benötigt sie dann natürlich auch weniger Wasser und keinen Dünger. Die hellgelben Blüten erscheinen im Laufe des Winters/Frühjahres einzeln auf langen Stielen aus der Blätterkrone.

Im Frühjahr kann sie dann ggf. umgetopft werden, vorzugsweise in lockeres Substrat wie z. B. Erde für mediterrane Pflanzen oder Kakteen. Alternativ kann eine gute Topfpflanzenerde auch mit Bims oder ähnlichem Material aufgelockert werden. Eine Drainage auf dem Topfboden senkt das Risiko der Staunässe („nassen Füße“) und damit die Gefahr von Wurzelfäulnis.

Dass die Blätter (vor allem nach einem Standortwechsel) gelb werden, ist normal. In der Regel können sie ohne Probleme entfernt werden, die weiße Flüssigkeit, die an den Wunden austritt, ist ungiftig, die Wunde verheilt sehr rasch. Das hindert die Pflanzen nicht daran, neue Blätter zu bilden und weiter zu wachsen. Generell gilt: Je weniger Blätter desto weniger Wasser! Hohe Luftfeuchtigkeit erhöht das Blattwachstum, viel Licht das Dickenwachstum des Stammes.

Schädlinge bekommt die Hawaii-Palme nur bei einem ungünstigen Standort. Dann können ggf. die Weiße Fliege oder auch Läuse auftauchen, die sich aber leicht – z. B. mit Mitteln auf Neem- oder Kaliseifen-Basis – bekämpfen lassen. Spinnmilben (bei trockener Heizungsluft) sind dagegen hartnäckiger!

Empfehlenswerte Internet-Seiten zum Thema: http://plantplanet.nl


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