Abt Ildefons Herwegen

Der am 27. November 1874 in Köln-Junkersdorf geborene Peter Herwegen trat 1895 in Maria Laach ein und erhielt den Ordensnamen Ildefons.

Nach drei Jahren Studium in Beuron empfing er 1901 die Priesterweihe. Ein Jahr studierte er in Sant’Anselmo in Rom, bevor er 1904 vor allem zum ordens- und rechtshistorischen Studium an die Universität Bonn ging. 1912 gründete er die bis heute bestehende Reihe »Beiträge zur Geschichte des alten Mönchtums und des Benediktinertums«. 1913 wurde er als Nachfolger von Fidelis von Stotzingen zum Abt von Maria Laach gewählt.

Schon vor seiner Abtwahl hatte er Kontakte zu den katholischen Akademikern, die nun in eine feste Beziehung zur Abtei traten. Diese Beziehung wurde der Grundstein für das Liturgische Apostolat Maria Laachs. Man kann Ildefons Herwegen mit gutem Recht als »einen der Gründer und bedeutendsten Förderer der liturgischen Erneuerung in Deutschland« bezeichnen (LThK 5,284).

1920 veröffentlichte Abt Ildefons eine Sammlung von Aufsätzen unter dem für sein Denken programmatischen Titel »Alte Quellen neuer Kraft«. Er fand diese Quellen für das benediktinische Leben in der Regula Benedicti und für die Kirche in der Liturgie, aus der sie leben und sich erneuern sollte. Mönchtum und Kirche verstand er als aufs Engste miteinander verknüpft.

Die Hochschätzung der Tradition verband Ildefons Herwegen mit einem wachen Dialog mit seiner Zeit. So war er z. B. in enger Verbindung mit Romano Guardini, aber auch im vorübergehenden Kontakt mit den Philosophen Max Scheler oder Peter Wust.

Abt Ildefons hatte das Charisma, allmählich die ganze Abtei für das Liturgische Apostolat zu gewinnen. Viele setzten sich nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten dafür ein, sei es auf wissenschaftlichem, literarischem und publizistischem oder künstlerischem Gebiet. Wissenschaftlich tätig waren unter anderem die Patres Odo Casel, Kunibert Mohlberg, Odilo Heiming und Burkhard Neunheuser. Pater Theodor Bogler leitete die von Ildefons Herwegen Ende der 20er Jahre gegründeten Laacher Kunstwerkstätten und den Kunstverlag Ars liturgica. P. Urbanus Bomm (von 1964–1977 Abt von Maria Laach) erreichte mit seinem im Auftrag des Abtes Ildefons herausgegebenen lateinisch-deutschen Volksmessbuch eine große Zahl von Gläubigen.

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