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Adventskonzert 2016

27. November 2016 / Projekte

Benefizkonzert zum 1. Advent

Auch das 13. Benefizkonzert zum Adventsbeginn am 27. November 2016 des Vereins der Freunde und Förderer der Abtei Maria Laach war ein voller Erfolg. Nach den letzten beiden Chorkonzerten
mit der Mädchenkantorei am Würzburger Dom 2014 und dem Konzert der Escolania de Montserrat 2015 war die Cappella Lacensis nun eingeladen, den Advent 2016 in Maria Laach musikalisch einzuläuten.

Pater Philipp stellte dafür drei adventliche Kantaten Johann Sebastian Bachs zusammen. Begleitet wurde die Cappella Lacensis durch das Barockorchester Consortium Musica Sacra aus Köln. Das Konzert begann nach einer Begrüßung durch Pater Prior Andreas mit dem feierlichen Eingangschor „Wachet auf, ruft uns die Stimme“, der gleichnamigen Kantate. Festlich erklang die bekannte Choralmelodie über einem reich figurierten Chorteil und verlieh diesem Chor trotz der vielen Bewegung Ruhe und Tiefe. Die ganze Kantate, emotional hoch aufgeladen, beschreibt nichts weniger als eine Hochzeit: Die Hochzeit zwischen der Seele des Menschen, die als Braut ihren Bräutigam in Gestalt von Jesus erwartet. Sopranistin Ingeborg Schilling und Bassist Klaus Mertens schlüpften dafür in die Rollen von Seele und Jesus.

Als eine große Bereicherung empfand das Publikum die zwei Meditationen zwischen den Kantaten, durch den Theologen, Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler Dr. Erik Dremel von der Uni Halle-Wittenberg, auch Mitglied der Cappella Lacensis, in denen Musik und Text kurz, bündig und auch humorvoll erschlossen wurden.

Luthers Adventslied „Nun komm, der Heiden Heiland“ ist die gleichnamige Kantate Nr. 61 gewidmet, dem zweiten Werk des Abends. Intensiv besangen Chor und Solisten die Menschwerdung Gottes in der Geburt von Jesus und den festen Glauben daran, dass Gott auch in jedem einzelnen Menschen geboren wird.

Das Konzert schloss mit der Kantate Nr. 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“, die Bach im Advent 1716 – also vor genau 300 Jahren – komponiert hatte. Diese Kantate ist insofern besonders, da sie sich in der musikalischen Figuration und Orchestrierung schlicht über alle Konventionen der damaligen Vorgaben zur adventlichen Fastenzeit hinwegsetzte. Zum Inhalt hat die Kantate die Begegnung der schwangeren Maria mit ihrer Cousine Elisabeth, die ihrerseits mit Johannes dem Täufer schwanger ist; andererseits betont sie ganz allgemein die Wichtigkeit der Bekenntnis zu Jesus, was seinen schönsten Ausdruck im weltberühmten Choral „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ seinen Ausdruck findet. An der Barocktrompete brillierte der Brite Robert Vanryne wie schon so oft bei Konzerten mit der Cappella Lacensis.

Besonders hervorgehoben wurde in der Presse und vom Publikum die Sopranistin Ingeborg Schilling. Sie sang nicht nur die Sopranarien in den drei Kantaten, sondern auch absolut gelassen die Altarie und vor allem das Rezitativ der Elisabeth in der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“: „Der höchsten Allmacht Wunderhand wirkt im Verborgenen der Erden. Johannes muss mit Geist erfüllet werden, ihn zieht der Liebe Band bereits in seiner Mutter Leibe, dass er den Heiland kennt, ob er ihn gleich noch nicht mit seinem Munde nennt…“ Ingeborg Schilling verlieh diesem Text besonders innige Glaubwürdigkeit, war sie doch zum Zeitpunkt des Konzertes – wie auch Elisabeth – schwanger. Wenn die Klosterzeitung erscheint, ist das Kind bereits hoffentlich gesund und munter auf der Welt.

Die Zuhörer dankten allen Musikern für diese ergreifende, den Glauben stärkende musikalische Adventsfeier mit tosendem Applaus. Beim anschließenden Empfang im Klosterforum dankte Gernot Mittler, Vorsitzender des Freundeskreises, den Musikern – dem Consortium Musica Sacra Köln und „unserem Hauschor“, der Cappella Lacensis – für dieses wunderschöne Adventskonzert auf „hohem Niveau“. Dann verkündigte Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel´eG und Hauptsponsor des Adventskonzertes, dass der Reinerlös dieses Konzertes bei 10.000 Euro liegt. Den beachtlichen Betrag von 135.000 Euro habe der Förderverein in 13 Jahren eingespielt, betonte Schmitz, der allen Musikern zum Dank eine Flasche Wein überreichte.


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