Hilfstransport für die Ukraine
18. Oktober 2023 / Aus Kloster & Konvent
Wir, Kellerladen e. V. und Maria Laach, hatten die Idee, Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für arme Leute in die Ukraine zu bringen. Behilflich sollte uns dabei Mirek sein, der Sohn von Slavik und Kweta, das ist die Familie in Turja Remeta, die uns seit vielen Jahren bei den Transporten für das dortige Behindertenheim in ihr Haus aufnimmt. Daraus ist eine schöne Freundschaft entstanden. Mirek ist Arzt in einem Krankenhaus in Uszgorod. Wir würden die Pakete zur Caritasstation in Habes-Secovce bringen. Dort könnte Mirek, der ein Visum bekommt, sie dann abholen und in die Ukraine bringen. Es war gar nicht so leicht, die Fahrer für den Transport zu gewinnen, da er ungefähr eine Woche Zeit beansprucht.
Schließlich fanden sich zusammen: Br. Lukas, Abt Benedikt, Lia Brühl, Rupert Eis, Winni Stamm und Werner Henneberger, letztere beiden aus dem Verwandtenkreis von Abt Benedikt. Es kam eine gute Anzahl von Paketen zusammen, von verschiedenen Spendern aus Köln und von der Mosel, der Laacher Schützengemeinschaft, auch Geldmittel, u. a. durch eine Aktion des Klosterverlags Maria Laach. Da der Großtransporter vom Bilderstöckchen ausfiel, half uns wie schon oft die Fa. Kölner Flitzer.
Für den 11.10. nachmittags war die Ankunft von Lia und Rupert aus Köln in Maria Laach angesagt, mit Transporter und Begleitbus. Doch bei einem Stau auf der A 61 Nähe Niederzissen kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem der Bus zu Schaden kam – Gott sei Dank blieb Lia als Fahrerin unverletzt! Kurzfristig mussten unsere Pläne nun geändert werden: ein Ersatzbus musste gechartert werden, was bei Avis in Koblenz auch gelang, Rupert und Lia fuhren am Donnerstag frühmorgens dorthin. So starteten wir verspätet, auch bei Regen,, doch die ganze folgende Zeit hatten wir Sonnenschein. Als erstes Zwischenziel war Melk anvisiert (leider nicht das Stift hoch über der Donau, im dortigen Gästehaus waren keine Zimmer mehr frei). Telefonisch hielt Lia Kontakt mit Mirek, der seine Frau in Nürnberg besuchte, die dort eine Ausbildung zur Krankenschwester macht. Mirek stand bereits am ausgemachten Treffpunkt zur Mitnahme; die Begrüßung war sehr froh und herzlich. Gemeinsam fuhren wir gen Osten: zuerst nach Melk, dann nach Levoca und von dort zum Habes.
Im Roma-Slum Habes helfen wir, Kellerladen und Maria Laach, seit ca. 15 Jahren, nicht zu vergessen Michel Lingenthal mit P. Basilius und Sr. Felicitas in Cochem. Es war uns gelungen, die Caritas der Erzdiözese Kosice für die Arbeit im Slum zu gewinnen. Alle Hilfsgüter werden dort verwaltet und verteilt. Hier wurden nun die Ukraine-Pakete für den Weitertransport in die Ukraine zwischengelagert.
Der Empfang im Caritas-Zentrum am Samstagnachmittag 14.10. war überaus herzlich, über die Jahre hin sind wir miteinander vertraut: Janetta und Marian, hinzu kam Dolmetscherin Michaela, am Sonntag dann noch Caritas-Direktor Cyril Korpesio und sein Assistent Rado Vascak. Groß war unsere Freude, als wir erfuhren, dass Stefan Ancoczik, Priester der unierten griechischen Kirche, sich im Habes engagiert. Wir hatten das Glück, am Sonntagmittag bei einer Katechese in der Habes-Kapelle dabei zu sein. Stefan hatte Frau und Kinder mitgebracht, die ihn musikalisch unterstützten. Es war ein Erlebnis. Das folgende Mittagessen im Caritas-Zentrum bot Gelegenheit, ihn und seine Frau näher kennenzulernen. Dabei erfuhren wir, dass sein Bischof ihn mit der Roma-Mission beauftragt habe. Froh war Br. Lukas auch, sein Patenkind Deniska, das Benedikt vor 12 Jahren in der Kapelle getauft hatte, wiederzusehen. Um auf die Katechese in der Kapelle zurückzukommen: Neben Br. Lukas saß Kweta, die Oma von Deniska, schwer vom Krebs gezeichnet. Sie und ihr verstorbener Mann Emil waren die Ersten im Habes, die wir näher kennenlernen durften. Es war schmerzlich zu sehen, wie Kweta litt, aber sie wollte unbedingt dabei sein. Der Aufenthalt im Habes war gut und wichtig, da wir spüren konnten, wie sich – leise, leise – etwas verändert, mehr Menschlichkeit dort einkehrt.
Am Sonntagabend wurde Mirek abgeholt. In der Woche des 16. Oktober sollen dann die Transporte der Hilfspakete über die Grenze zu den Bedürftigen in der Ukraine beginnen. Wir haben vollstes Vertrauen in Mirek. Er wird uns berichten. Die Heimfahrt verlief problemlos. Am Mittwochabend konnten wir im Waggon im Bilderstöckchen berichten.
Wir werden weiterhin helfen, in der Ukraine und im Habes. Allen, die uns dabei unterstützen, danken wir von Herzen! Und: Gott Vergelt’s.