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Meditation zu Karsamstag

3. April 2021 / Neuigkeiten

Der Karsamstag ist der Tag der stillen Trauer. Nachdem Jesus ins Grab gelegt ist, wälzt Josef von Arimathäa einen großen Stein vor die Graböffnung. Nur von zwei Frauen heißt es, dass sie dem Grab gegenüber saßen (Matthäus 27,61). Es ist. Als ob sie sich nicht trennen könnten. Sie zeigen uns, dass Schmerz und Trauer ein Recht haben und dass wir sie zulassen müssen. Drückt sich im Dasitzen der beiden Frauen nicht auch die Hoffnung aus? Das kann doch nicht das Letzte gewesen sein! Die Liebe hört niemals auf. Die Liebe muss doch ewig sein!
„Hinabgestiegen in das Reich des Todes“, sprechen wir im Glaubensbekenntnis. Das bedeutet einmal, dass Jesus wirklich gestorben ist, und zum anderen, dass er im Reich des Todes den Tod besiegt und allen, die dort sind, das Leben bringt. Die Osterikone der Orthodoxie ist da ganz eindrucksvoll. Jesus steht auf den zerschmetterten Balken der Tür zur Unterwelt und fasst die Hände der Gestorbenen, um sie in sein Auferstehungsleben hineinzuziehen. Wieviel Trost gibt das denen, die untröstlich um liebe Verstorbene trauern. Und für uns alle, für die ganze Welt: Der Tod ist nicht das Ende – das wahre Leben fängt an und wird nie mehr ein Ende haben.

Text: Abt Benedikt / Bild: Bruder Stephan


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