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Meditation zum Gründonnerstag

9. April 2020 / Neuigkeiten

Meditation zum Gründonnerstag, 9.4.2010

Der Gründonnerstagabend ist einzigartig im ganzen Jahr. „Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen.“
Jesus wusste, dass einer seiner Freunde ihn verraten und an seine Feinde ausliefern würde … Er wusste, dass ein anderer Freund ihn aus Angst verleugnen würde … Er wusste, dass er nun leiden und sterben würde.
Wenn man die Kapitel, die im Johannesevangelium dem letzten Abend Jesu mit seinen Freunden gewidmet sind (13-17), liest, ist das Wort, das am meisten vorkommt und den Text motivartig durchzieht: LIEBE.
„Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, liebte er sie bis zur Vollendung.“
„Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben!“
„Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ …
Was da geschieht, versteht man nur durch Liebe. „Bis zur Vollendung“ – wie mehr nicht möglich ist – so lieben kann nur Gott.
Was die vier Evangelien von diesem letzten Abend erzählen, ist das ganze Geheimnis der Person Jesu, das Geheimnis Gottes: „Gott ist Liebe.“ Und: „Gott kann nur lieben“ (Roger Schutz).
Versetzen wir uns in den Abendmahlssaal, wo Jesus mit seinen Jüngern zusammen ist. Sie halten Mahl – Jesus weiß: zum letzten Mal. Immer wieder hat er versucht, seinen Jüngern zu erklären, was er will; vergeblich. Im Letzten haben sie ihn nicht verstanden; im Letzten ist Jesus allein. Lukas erzählt, wie während dieses Mahles die Jünger in Streit gerieten, „wer von ihnen wohl der Größte sei“. Jesus sagt: der Größte soll werden wie einer der dient. „Ich bin unter euch wie der, der bedient.“
Johannes erzählt, dass Jesus plötzlich aufstand, sein Gewand ablegte, sich ein Tuch umband, Wasser in eine Schüssel goss und den Jüngern die Füße wusch. – Ein schockierender Vorgang. Dann fragt er: „Begreift ihr?“ „Ich habe euch ein Beispiel gegeben …“
Während des Mahles nahm Jesus Brot, reichte es den Jüngern und sprach: „Nehmt und esst, das ist mein Leib!“ Dann nahm er den Becher mit Wein: „Trinkt alle daraus, das ist mein Blut!“ Seitdem geschieht das in jeder Messe. Verstehen können wir das nicht, jedenfalls nicht mit dem Verstand – nur mit einfach gläubigem Herzen. Wenn wir die Messe feiern, nehmen wir in Brot und Wein Jesus in uns auf: seine Liebe, die uns verwandelnde Kraft … Kann ich lieben wie Gott? So sollten wir nicht fragen, weil wir uns in dem Augenblick schon wieder verweigern. Lassen wir einfach geschehen und staunen wir …

Durch uns – tatsächlich! – will Jesu Liebe in die Welt von heute kommen. Durch unsere Schwäche. „Wenn ich schwach bin, bin ich stark“ (Paulus). Liebe ist ohne Demut nicht denkbar.
Vielleicht tun wir nicht viel mehr, als die Pflicht verlangt – in Ehe, Partnerschaft und Familie, im Beruf, bei dieser oder jener Gelegenheit … Versuchen wir es mit Liebe zu tun.
Jetzt in dieser schweren Zeit, geschieht so erstaunlich viel Gutes, überall auf der Welt, und da, wo wir leben.


Warum nicht ich …?

Jesus, lebe du in mir mit deiner Liebe.

Wirke du in mir mit deiner Kraft.

Mach mich stark durch deine Freundschaft.


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