Predigten

Reliefbilder und Gedanken zum Pfingsthymnus Veni, creator spiritus.

30. Mai 2020 / Predigten

Bruder Stephan Oppermann hat dem Beten um den Heiligen Geist künstlerisch Ausdruck gegeben in sechs Reliefbildern zu den sechs Strophen des Liedes, die bei uns in Maria Laach im Stundengebet während der Pfingstoktav erklingen.
Von Abt. em. Benedikt Müntnich stammen die Gedanken zu jedem der Öl-auf-Gips-Reliefbilder. Die Meditationen wie auch die unterschiedliche Farbigkeit der Werke orientieren sich an den Textinhalten der einzelnen Strophen, in denen nach der einleitenden ersten Strophe um die charismatische Gegenwart des Heiligen Geistes gebeten wird. Eine ursprüngliche siebte Strophe beinhaltet die Anrede an die gesamte Trinität und ist durch eine Doxologie ersetzt worden.

Foto: Bruder Stephan Oppermann

5)
Treib weit von uns des Feinds Gewalt,
in deinem Frieden uns erhalt,
dass wir, geführt von deinem Licht,
in Sünd und Elend fallen nicht.

Feinde sind darauf aus, Schaden anzurichten. Im Gleichnis vom Unkraut im Weizen heißt es: „Da kam der Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging weg“ (Matthäus 13). Es gibt den Feind, der im Äußeren schadet, wie auch immer. Auch das Corona-Virus ist vielleicht eine Art Feind, und wir versuchen, uns zu schützen und zu wappnen, um ihn abzuwehren.
Gibt es auch den Feind im Inneren, in uns selbst? Er kann uns nicht weniger schaden. Dann würden wir „in Sünd und Elend fallen“. Die Bibel kennt die Vorstellung vom geistlichen Kampf. „Von innen, aus dem Herzen des Menschen“, sagt Jesus, „kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft“ (Markus 7). Wenn das so ist, ist es gut, auch den inneren Beistand, das „Licht“ des Heiligen Geistes zu haben. Er erleuchtet uns, dass wir uns selbst richtig sehen, auch mit unseren Grenzen, Fehlern und Sünden – dass wir aber auch niemals irre werden an der übergroßen Barmherzigkeit Gottes.


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