Kloster von A bis Z

Abt

(aus dem aramäischen und lateinischen abbas = Vater)

Bezeichnung und Titel des Vorstehers und Leiters eines Klosters. In seinem Kloster dem Rang eines Bischofs gleichgestellt. Trägt als Zeichen seiner Würde die bischöflichen Symbole (Hirtenstab, Mitra, Brustkreuz und Ring).

Äbtissin

Abgeleitet von Abt, geistliche Leiterin einer weiblichen Klosterfamilie. Die Ausübung des Amtes ist zeitlich befristet oder auf Lebenszeit.

Askese

(aus dem griech. askesis = Übung, Leibesübung)

Verhaltensform, die sich auf geistigen, körperlichen und materiellen Verzicht bezieht. Das Streben nach einer christlichen Lebensführung mit dem Ziel, frei zu sein für die Begegnung mit Gott.

Berufung

Gottes Ruf zu einem Leben in Beziehung mit Gott bzw. zu einem geistlichen Leben. Berufung ist die Antwort des Menschen auf Gottes Anruf.

Chor

(aus dem lat. chorus)

In der kirchlichen Baukunst der für die Sänger bestimmte Ort in einer Kirche. Ein mit Chorgestühl ausgestatteter Altarraum, in dem sich die Ordensmitglieder zum Chorgebet versammeln.

Choral

(aus dem lat. cantus choralis = Chorgesang)

Seit dem Spätmittelalter einstimmiger Gregorianischer Gesang. Abgeleitet vom Chor der Mönche im Chorraum der Kirche.

Chorgebet

Tägliches, mehrmaliges, gemeinsames Gotteslob: Matutin, Laudes, Prim, Terz, Sext, Non, Vesper, Komplet.

Eucharistie

(aus dem griech. eucharistia = Danksagung)

Feier der Danksagung in Erinnerung an das letzte Abendmahl und das Kreuzesopfer Jesu. Gegenwart Jesu Christi in Brot und Wein. Wichtiger Teil im Tagesablauf eines Klosters.

Exerzitien

(aus dem lat. exercitatio = Übung)

Geistliche Übungen zur Vertiefung und Erneuerung des persönlichen Glaubenslebens. Gestaltung durch Vorträge, den Empfang des Bußsakramentes und die Professerneuerung.

Gelübde

Ein feierliches an oder bei Gott gegebenes Versprechen eines Ordenschristen bei Bindung an eine Ordensgemeinschaft, um für den Dienst an Gott und den Menschen frei zu sein (Armut, Gehorsam, Keuschheit). In der Regel werden Gelübde auf drei Jahre versprochen (zeitliche Gelübde), danach als Lebensentscheidung.

Habit

(aus dem lat. habitus = Aussehen, Haltung, Kleidung)

Ordensgewand. Äußeres Zeichen derZugehörigkeit zu einer bestimmten Ordensgemeinschaft.

Keuschheit

Ehelosigkeit, Jungfräulichkeit. Heute Erweiterung des Begriffes auf Treue, Liebe und Ehrfurcht.

Klausur

(aus dem lat. claustra = Verschluss, Sperre, Schranke)

Abgeschlossener Bereich innerhalb eines Klosters, der den Ordensleuten vorbehalten ist. Zeichen der Trennung und Abgeschlossenheit von der Welt.

Kloster

Ursprünglich von einer Mauer umgebene Gebäudegruppe bestehend aus Kirche, Wohnräumen und Wirtschaftsgebäuden. Gemeinsamer Aufenthaltsort von Mitgliedern einer geistlichen Gemeinschaft, die im Kloster nach einer Regel Leben.

Kommunität

(aus dem lat. communio = Gemeinschaft)

Lebensgemeinschaft von Ordenschristen an einem Ort. Häufige Verwendung für ordensähnliche evangelische Gemeinschaften.

Komplet

(aus dem lat. completus = vollständig, abgeschlossen)

Abend- und Schlussgebet als Abschluss der katholischen kirchlichen Tageszeiten.

Konstitutionen

(aus dem lat. constitutio = Verfassung, Zustand)

Verbindliche Richtlinien für das Ordensleben. Selbsterstellung durch den Orden, Rechtsgültigkeit durch Bestätigung des Bischofs oder Papstes.

Konvent

(aus dem lat. conventus = Zusammenkunft)

Gesamtheit der Mitglieder einer Ordensgemeinschaft samt Kloster. Auch: Versammlung aller stimmberechtigten Mitglieder (Konventualen / Konventualinnen) der Gemeinschaft.

Kreuzgang

Überdeckter, meist quadratischer und künstlerisch aufwendig gestalteter Umgang um einen Hof oder kleinen Garten (Kreuzgarten) auf der Innenseite eines Klosters.

Kukulle

(aus dem lat. cuculla = Mönchsgewand, Kutte, Kapuze am Mantel)

Teil der Mönchskleidung bestimmter Orden. Großer, weiter, sehr faltenreicher Mantel. Verschiedener Schnitt nach Orden und Verbänden.

Laudes

(aus dem lat. = Lobpreisungen)

Liturgisches Morgengebet der Kirche, Morgenlob.

Liturgie

( aus dem griech. liturgeia = Tun des Volkes)

Kult des Volkes. Sammelbegriff für festgelegte Gottesdienstformen der christlichen Kirchen.

Matutin

Teil des Stundengebetes um Mitternacht oder in den frühen Morgenstunden.

Mönch

(aus dem griech. monachos = der allein Lebende)

Ein allein oder in klösterlicher Gemeinschaft lebender Ordenschrist.

Non

(aus dem lat. nona hora = neunte Stunde)

Chorgebet zur neunten Stunde (15 Uhr).

Nonne

Bezeichnung für weibliches Mitglied einer klösterlichen Gemeinschaft. Ursprünglich: gottgeweihte Jungfrau, die in einer weiblichen Ordensgemeinschaft lebt.

Noviziat

(aus dem lat. novicius = Neuling)

Vom katholischen Kirchenrecht geforderte Zeit der Vorbereitung und Erprobung des Ordenslebens, Dauer im allgemeinen zwei Jahre.

Offizium

(aus dem lat. officium = Pflicht, Amt)

Stundengebet in der katholischen Kirche, welches Ordensleuten vorgeschrieben ist.

Oblaten

Für Männer und Frauen, die am Klosterleben teilhaben wollen, ohne dass sie Mitglied des Konvents werden wollen oder können, besteht die Möglichkeit, sich als Oblate an das entsprechende Kloster zu binden.

Orden, Ordensstand

(aus dem lat. ordo = Ordnung, Stand, Regel)

Dauernde Art freiwilligen Zusammenlebens in einer geistlichen Gemeinschaft unter Anerkennung bestimmter Ordensregeln. Bestätigung geistlicher Orden durch Bischof oder Papst.

Postulat

(aus dem lat. postulatio = Forderung, Gesuch)

Eine dem Noviziat vorausgehende Probezeit zum Kennenlernen des klösterlichen Lebens.

Prior

(aus dem lat. prior = der Erstere)

Zweiter Oberer und Stellvertreter des Abtes.

Profess

(aus dem lat. profiteri = versprechen, bekennen)

Öffentliche Ablegung der Gelübde in einem Orden, zeitlicher Profess (auf drei bis fünf Jahre) und ewiger Profess (auf Lebenszeit).

Refektorium

(aus dem lat. reficere = wieder herstellen)

Speisesaal in einem Kloster.

Sext

(aus dem lat. sextus = sechs)

Chorgebet zur sechsten Stunde (12 Uhr).

Silentium

(aus dem lat. Schweigen, Stille)

Durch Ordensregel und Gewohnheit festgelegte Stille für Zeiten und Orte im klösterlichen Leben.

Stundengebet (auch Breviergebet)

In der katholischen Kirche Ordensleuten vorgeschriebenes Gebet zu bestimmten Tageszeiten.

Terz

(aus dem lat. tertius = drei)

Chorgebet zur dritten Stunde (9 Uhr).

Tischlesung

Verlesen eines Abschnitts aus der Heiligen Schrift oder der Ordensregel während gemeinsamer Mahlzeiten, die ansonsten schweigend eingenommen werden. Unterschiedliche Gestaltung in den verschiedenen Ordensgemeinschaften.

Vesper

(aus dem lat. vespera – der Abend)

Liturgischer Abendgottesdienst in der Kirche.

Vigil

(aus dem lat. vigilia – Nacht-/Wache)

Nächtliche Gebetszeit. Wurde in der Entwicklung immer weiter vorverlegt bis hin zur Matutin.

Zelle

(aus dem lat. cella – Kammer, Gemach)

Zimmer eines Ordensmitgliedes in einem Kloster.

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