Pflanzen-Service (Pflegeanleitungen)

Bananenstauden (Musa acuminata; Syn. Musa cavendishii, Musa zebrina etc.)

Pflegeanleitungen Bananenstauden

Allgemeines/Wissenswertes

Bananen stammen überwiegend aus Afrika und Asien. Die Kulturformen einiger weniger Arten werden aber inzwischen in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde als Nutzpflanzen angebaut.

Musa in Burgers Zoo

Ihre Blütenstände sind selbstbestäubend – im Gegensatz zu den meisten Wildarten, die von Fledermäusen bestäubt werden. Die Arten, die als Nutzpflanzen angebaut werden, unterscheidet man in Obst- und Mehlbananen. Die sehr stärkehaltigen Mehlbananen sind vor allem in ihren Anbaugebieten ein sehr wichtiges Grundnahrungsmittel: Sie werden gekocht, gebacken oder gebraten sowie zu Bananenmehl verarbeitet. Die Pflanzen sterben nach Blüten- und Fruchtbildung ab, leben aber danach durch ihre Schösslinge weiter.

Musa acuminata

Musa acuminata ( Syn. Musa cavendishii, Musa zebrina etc.) stammt aus Ostasien (Thailand, Vietnam, Malaysia etc.) und Australien. Sie ist am Zustandekommen der meisten Kulturformen beteiligt: Aus Kreuzungen mit Musa balbisiana entstanden die Züchtungen, die als Musa x paradisica – die Hauptarten bei den Obst- und Dessertbananen – kultiviert werden.

Musa acuminata

Blatt der Musa acuminata

Musa acuminata ist die wohl meist verbreitete Art auch in unseren Breitengraden. Sie hat ein sehr dekoratives Blatt, auf dem purpurrote, sehr schöne und individuelle Zeichnungen zu sehen sind. Sie gilt als relativ robust; abgehärtete Pflanzen können bis knapp über dem Gefrierpunkt im Freien stehen. Sie kann bis 2,5 m hoch werden und bildet an ihrer Basis sehr häufig Schösslinge, so dass zu große Pflanzen problemlos abgeschnitten werden können. Die Schösslinge erreichen dann sehr schnell die alte Höhe.

Sie eignet sich als Kübelpflanze für Innen und Außen, kann im Freien auch ausgepflanzt werden. In Gärtnereien und Gartencentern findet man inzwischen häufig die Sorten „Dwarf Cavendish“ und „Super Dwarf Cavendish“. Diese Sorten sind eher kleinwüchsig, viel mehr als 1 m Höhe ist bei ihnen in der Regel nicht zu erwarten. Sie sind somit optimal für die Wohnung oder auch einen Wintergarten geeignet.

Die Japanische Faserbanane

Musa basjoo

Die Japanische Faserbanane Musa basjoo gehört zu den robusten Arten und kann ausgepflanzt in unseren Breitengraden – unter optimalen Bedingungen – mehrere Meter hoch werden. Sie gilt bei uns zwar als bedingt frosthart (ungeschützt bis -12°C), aber stirbt in der Regel jeden Winter oberirdisch ab. Trotzdem gedeiht sie, wenn ein paar Spielregeln eingehalten werden, von Jahr zu Jahr mehr. Ab einem Alter von ca. 3-4 Jahren können rötlich-gelbe Blüten erscheinen, darauf folgen dann ca. 8 cm lange und ca. 3 cm breite Früchte. Die Hauptpflanze stirbt danach zwar ab, aber dafür kommen die Kindel – die sich an der Basis im Laufe der Zeit bilden – durch. So bildet sich im Laufe der Jahre durch den jährlichen Rückschnitt vor dem Winter eine stattliche Staude mit vielen Trieben.

Bei der Freilandhaltung sollten bezüglich der Überwinterung ein paar Details beachtet werden: Vor der Frostperiode (die Blätter von abgehärteten Pflanzen vertragen Temperaturen bis -4°C) die Pflanze bis in eine Höhe von ca. 40/50 cm abschneiden, den Wurzelbereich am besten mit Mulch und/oder Laub abdecken. Um den gesamten Stamm im Durchmesser von ca. 50 cm Kaninchendraht aufstellen. Den Zwischenraum mit Mulch und Laub auffüllen und abschließend oben abdecken, damit kein Niederschlagswasser in den Mulch eindringen kann. Diese natürliche Dämmung sollte luftig und trocken gehalten werden, möglichst so, dass Luft zirkulieren kann. Andernfalls ist die Gefahr von Fäulnis sehr groß. Aber selbstverständlich kann sie auch als Kübelpflanze im Haus gehalten werden.

Die Abyssinische Banane

Die Abyssinische Banane Ensete ventricosum (Syn.: Musa ensete, Musa ventricosum) stammt aus Zentral- und Ostafrika. Von dieser Zierbanane werden die stärkereichen Rhizome und der junge Stamm zu Mehl verarbeitet. Die Pflanzen können unter sehr guten Bedingungen (mediterranes Klima) bis 4 m hoch werden. Die Blätter sind länglich (speerartig) und wachsen mehr aufrecht als bei den Musa-Arten. Sie bildet einen Hauptstamm, der dicker ist als bei den Musa-Arten. Ensete ist relativ kälteempfindlich, ihre Komforttemperatur liegt zwischen +15 und 30°C. Temperaturen unter +10°C toleriert sie nur kurzfristig und eignet sich deshalb bei uns auch eher für den – geräumigen – Wintergarten. Im Gegensatz zu den Musa-Arten sollte man den Hauptstamm nicht abschneiden, denn wenn das Herz dabei verletzt wird, treibt sie nicht mehr aus. Zur Blüten- und Fruchtbildung kommt es nach frühestens 6-8 Jahren, danach stirbt die Ensete in der Regel ab. Die Früchte sind zwar ein schöner und interessanter Schmuck, aber leider ungenießbar!

Die rotblättrige Sorte „Maurellii“ ist – was die Kälteempfindlichkeit angeht – etwas robuster als die grünlaubige Varietät. Bei ihr ist auch die Bildung von Schösslingen eher gegeben. Sie übernehmen nach dem Absterben der Mutterpflanze das weitere Wachstum. Maurellii ist zwar robuster als die grünlaubigen Ensete-Arten, aber bereits der erste Nachtfrost (je nach Region ja bereits im Oktober) kann Schäden an den Blättern anrichten.

Im Gegensatz zu anderen Bananen-Arten kommen die Ensete-Arten mit einem verhältnismäßig kleinen Topf aus. Für den Winterschutz sollten die Blätter abgeschnitten werden. Den Stamm (mit Wurzelballen) kann man – vorzugsweise an einem hellen Ort – überwintern, die Temperatur sollte möglichst nicht weit unter +10°C liegen. Dafür sollte die Pflanze ausgetopft und trocken gelagert werden … das kann auch liegend sein! In dieser Ruhephase benötigt sie so gut wie kein Wasser und sollte auch sonst trocken gelagert werden. Feuchtigkeit kann zu Faulstellen führen, die sehr schnell – und unaufhaltsam – die ganze Pflanze befallen können. Wird die Ensete im Wintergarten weiter kultiviert, sollte sie normal weiter gegossen werden, der Ballen darf dann nicht austrocknen!

Pflege

Alle Bananen-Arten benötigen eine humus- und nährstoffreiche Erde und sollten dauerhaft feucht gehalten werden. Regelmäßiges Nachdüngen ist im Sommer unbedingt nötig.

Die Musa–Arten stehen im Gegensatz zur Ensete halbschattig am besten, können aber auch – zumindest nach einer „Gewöhnungsphase“ – die pralle Sonne (Südseite/Mittagssonne) vertragen. Man sollte sie aber vor zu starker Zugluft schützen, da sonst die großen Blätter einreißen.

Man kann sie den Sommer über auspflanzen oder dauerhaft im Kübel halten. Bei der Haltung der Musa-Arten im Kübel gilt: Je größer das Pflanzgefäß, desto besser das oberirdische Wachstum. Wichtig ist in der Hauptwachstumszeit die gleichmäßige Feuchtigkeit des Substrates.

Pflanzenschutz

Bei Wintergärten, die den Winter über als normaler Wohnraum genutzt und dauerhaft geheizt werden, kann es durch trockene Heizungsluft zum Schädlingsbefall – vor allem durch die Rote Spinne kommen. Aber auch zum braunen „Randen“ der Blätter kann es durch trockene Heizungsluft kommen. Dies kann durch erhöhte Luftfeuchtigkeit vermieden werden. Temperierte Wintergärten (+15°C bis max. +18°C) sind dagegen ideal. Aber auch Woll- und Schildläuse können auftreten.

Faulstellen und Staunässe sind unbedingt zu vermeiden, weil dadurch der Befall von Pilzkrankheiten begünstigt wird.


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