Pflanzen-Service (Pflegeanleitungen)

Baumfarne

Pflegeanleitungen Baumfarngewächse

Allgemeines

Baumfarne (oder Taschenfarne) gehören sicherlich zu den interessantesten Kübelpflanzen. Der Anblick von größeren Exemplaren mit einem Stamm von 2-3 m Höhe und einer Krone mit einen Durchmesser von 3-5 m sowie die filigranen Wedel verleihen diesen Arten ein edles Aussehen. Zudem gehören sie zum Inbegriff der Dinosaurier – denn sie gehören erdzeitgeschichtlich zu den ältesten Lebewesen der Erde und haben die Dinosaurier überlebt.

Baumfarne sind echte, stammbildende Farne. Es sind insgesamt über 900 immergrüne bzw. halb-immergrüne Arten, die vor allem in Australien, Neuseeland, aber auch in Malaysia verbreitet sind, bekannt. Klimatisch sind sie in den tropischen, feuchten Gebirgsnebelwäldern beheimatet.

Bei den Maori (den neuseeländischen Ureinwohnern) gelten die „Ponga“ als Heilpflanze und spielen auch in ihrer Mythologie eine wichtige Rolle. Das spiegelt sich in ihren traditionellen Tätowierungen wider, die u. a. auch einen Baumfarnwedel darstellen.

Dicksonia antarctica

Dicksonia antarctica

Dicksonia antarctica - Flora, Köln

Pflege

Die hier als Zierpflanzen verbreiteten Arten wachsen meist in einem subtropischen bis tropischen Klima, tolerieren aber auch mediterranes Klima. Im Sommer können diese Baumfarne deshalb gut im Freien, an einem halbschattiger Platz, stehen. Winterhart sind einzelne Arten nur unter bestimmten Bedingungen!

Da sie aus dem Regenwald stammen, ist Luftfeuchtigkeit, besonders für ältere Pflanzen mit einen hohen Stamm, im Sommer wie im Winter von großer Bedeutung (auch bei der Überwinterung von relevanten Arten im Freien)!

Der Stamm sollte gut feucht gehalten werden, z. B. im Sommer durch tägliches Gießen des Stammes. Das Besprühen der Blätter bei trockener Heizungsluft ist besonders zu empfehlen. In der Hauptwachstumszeit ist 14-tägiges Düngen mit Palmendünger möglich.

Die relevanten Baumfarn-Arten kann man in zwei Gattungen zusammenfassen: Die Gattung Cyathea – auch als Becherfarn bezeichnet – bildet mit ca. 620 Arten die größte Gruppe. Ein Großteil dieser Arten findet man in Ozeanien, aber es gibt auch Sorten in Mittelamerika, sie gedeihen dort im tropischen bis subtropischen Klima.

Im Angebot findet man in unseren Breitengraden vor allem den Schuppenbecherfarn Cyathea cooperi. Er stammt aus Australien und wächst verhältnismäßig schnell. Bereits mit wenigen Jahren bildet er einen Stamm. In der Wildnis erreicht er eine Höhe von bis zu 9 m, die er in unseren Breitengraden aber natürlich nicht schafft. Jährlicher Zuwachs des Stammes von bis zu 10 cm.

Neben der Gattung Cyathea findet man vor allem die Gattung Dicksonia (mit 25 Arten) als Zierpflanzen im Angebot.
Auch wenn der Name D. antarctica eine gewisse Frosthärte suggeriert, ist diese Art nicht zum Überwintern im Freien geeignet. Sie stammt ursprünglich aus Südostaustralien und wird dort – bei einem Stammdurchmesser von bis zu 1 m – bis zu 15 m hoch. Allerdings erreicht sie in Kultur lediglich eine Höhe von 3 m. Sie benötigt einen feuchten Standort und bietet – z. B. in einem Wintergarten – Heimat für epiphytisch lebende Arten wie Orchideen, Farne oder Bromelien.

Dagegen ist D. squarrosa schon robuster. Er stammt aus Neuseeland und kann auch in „Kolonien“ wachsen. Er verträgt unter günstigen Bedingungen einige Minusgrade – allerdings sind dabei ein paar Spielregeln zu beachten:

Für eine Überwinterung eignen sich nur günstige Regionen wie Weinanbaugebiete, dort sollte die Pflanze natürlich an einem windgeschützten Ort ausgepflanzt werden. Dafür verwendet man am besten sogenannte etablierte Pflanzen, also Pflanzen, die schon etwas älter sind, zudem in unseren Breitengraden gewachsen sind und sich auch am auserwählten Standort wohlfühlen. Die Pflanze sollte bereits im Frühjahr in ein ideales Erdsubstrat ausgepflanzt werden, um Fuß zu fassen (Wurzeln zu bilden). Die ideale Erdmischung könnte ein lockerer Waldboden mit einem guten Anteil Humus bilden. Wichtig ist auch, dass das Gießwasser gut ablaufen kann, also ggf. mit einer Drainage im Pflanzloch (z.B. aus Kies, Bims oder Lavaschlacke) dafür sorgen.

Eine ausreichende Nährstoffversorgung in der Wachstumsperiode ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Der Stamm muss – Sommer wie Winter – ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt werden. Im Herbst sollte man die Wedel abschneiden (oder zumindest zusammenschnüren) und gut einpacken. Besonders der Stamm sollte – z. B. mit Jutesäcken (oder ähnlichem) – vor starkem Frost und intensiver Sonneneinstrahlung im Februar/März geschützt werden. Bitte nicht in Folie packen, die Gefahr von Pilzbefall und anderen Krankheiten ist zu groß.

Das ist noch keine Garantie, dass alles „gut geht“ – aber es sind wichtige Voraussetzungen für das Überwintern in unseren Breitengraden! Bitte bedenken Sie dies bei der Anschaffung, besonders von größeren Exemplaren, und informieren Sie sich!


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