Hortensie (Hydrangea macrophylla)
Pflegeanleitungen Hortensiengewächse
Die Hortensie (Hydrangea macrophylla) gehört zur Familie der Hortensiengewächsen (Hydrangeaceae) und stammt ursprünglich aus Japan. Sie ist, wenn sie in den Garten ausgepflanzt wird, in unseren Breiten bedingt winterhart.
Das bedeutet, dass in einem harten Winter (starker Frost, Kahlfrost) ungeschützte Triebe mit den Knospenanlagen für den kommenden Frühling absterben können. Deshalb ist das Abdecken der Triebe sinnvoll. Die Hortensie benötigt einen halbschattigen bis schattigen Platz und sollte vor praller Mittagssonne geschützt werden. Als Topfpflanze verträgt sie keine Staunässe und auch ausgepflanzte Hortensien sollten nicht zu nass stehen.
Generell gibt es keinen Unterschied zwischen Topf- und Gartenhortensie! Bei beiden handelt es sich um die sogenannte Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla). Lediglich die Art der Anzucht (vorgetrieben im Gewächshaus oder als härtere Freilandware) und somit der Blühzeitpunkt sind unterschiedlich.
Pflege
Hortensien legen die Knospen für das kommende Jahr bereits im Herbst des Vorjahres an. Das bedeutet, dass im Herbst kein (zumindest zu starker) Rückschnitt mehr erfolgen sollte, da sonst die Knospen des folgenden Jahres mit entfernt werden. Der Rückschnitt erfolgt am Besten nach der Blüte.
Bei der Blütenfärbung der Hortensien ist der wichtigste Faktor natürlich der Farbstoff. Bei rotblühenden Sorten ist dies überwiegend (aber nicht nur) das Anthozyan, bei blaublühenden der Farbstoff Delphinidin. Für die Blaufärbung bei Hortensie ist darüber hinaus ein Wechselspiel von pH-Wert und dem Nährstoff Aluminium zu beachten:
Aluminium benötigen die blaublühenden Sorten für die Farbausbildung der Blüten. Die Pflanze kann den Nährstoff aber nur bei einem Boden im sehr sauren Bereich (pH-Wert unter 4,5) aufnehmen. Bei einem pH-Wert darüber wird der Nährstoff im Boden festgelegt und steht somit der Pflanze nicht mehr zur Verfügung. Dann verfärben sich die Blüten im Laufe von ein paar Jahren in verschiedensten Abstufungen von Blau- und Lila-Tönen.
In diesem Fall sollte der Boden mit speziellen Düngern (z. B. schwefelsaures Ammoniak) immer wieder in den stark sauren Bereich geführt werden. Immer wieder deshalb, weil das Gießwasser (egal ob Regen- oder Leitungswasser) in der Regel im neutralen bis leicht sauren Bereich liegt und somit bei jeder Wassergabe der pH-Wert im Boden angehoben wird.
Es gibt aber auch Standorte, wo ein saurer Boden mit diesem niedrigen pH-Wert von Natur aus bereits gegeben ist. Das sollte man ggf. mit einer Bodenprobe oder zumindest einem pH-Test abklären. Deshalb sollte auf die speziellen Dünger für blaue Hortensien geachtet werden. Bei rot-, rosa- oder weißblühenden Sorten ist ein normaler Blütendünger und ein pH-Wert im leicht sauren Bereich (5,5 – 6,5) ausreichend.
Allgemein sollte beim Düngen darauf geachtet werden, dass durch starke Wassergaben Nährstoffe auch ausgewaschen werden können! Die Düngung erfolgt im Idealfall von Frühjahr bis Herbst in mehreren kleinen Dosen. Düngung auf trockene Böden bzw. Ballen sind zu vermeiden, da es sonst zu Verbrennungen kommen kann.
Winterhaltung von Kübelpflanzen
Bei der Haltung von Hortensien als Kübelpflanze müssen natürlich zusätzlich ein paar Faktoren beachtet werden:
Der zusätzliche Bedarf an Wasser und Nährstoffen für Kübelpflanzen ist generell höher, da ein Kübel zum einen schneller austrocknen kann und zum anderen eine Versorgung über den Gartenboden nicht vorhanden ist. Auch beim Winterschutz ist zu beachten, dass es an der Pflanze durch die Tatsache, dass das Pflanzgefäß vollständig durchfrieren kann, eher zu Frostschäden kommen kann. Bei ausgepflanzten Sträuchern ist in der Regel ein Teil der Wurzeln tief genug im Boden, so dass dieser Fall hier nicht auftreten kann. Entweder sollte die Kübelpflanze bei härteren Frostperioden in einen frostfreien Raum gestellt werden oder man sollte zu anderen Maßnahmen greifen: Der Topf sollte keinen Bodenkontakt haben. Styropor (oder anderes Dämmmaterial) kann unter den Topf gelegt werden. Der Topf selber sollte mit Luftpolsterfolie oder anderem dämmenden Material eingepackt werden.
Auch im Winter benötigen die Pflanzen etwas Wasser. Besonders bei zwischenzeitlich frostfreien Temperaturen sollte die Feuchtigkeit kontrolliert werden und bei Bedarf gegossen werden. Auch die Pflanze an sich sollte eingepackt werden. Hierbei sollte aber luftdurchlässiges Material verwendet werden, z. B. Jute oder Gaze-Stoffe. Wichtiger hierbei ist weniger eine Wärmedämmung als eher ein Schutz vor der grellen Wintersonne, die das Pflanzengewebe zum Aufplatzen bringen kann. Damit wären dann Eintrittspforten für Schadorganismen wie Pilze möglich.
Bei Hochstämmen (egal, ob im Kübel oder Freiland) muss dem Stamm ein besonderes Augenmerk gelten! Auch sollte er – z. B. mit Jute oder Vlies – eingewickelt werden, da er im Winter besonderen Belastungen (Temperaturschwankungen) ausgesetzt ist.