Karamellbeere, Schöne Leycesterie (Leycesteria formosa)
Pflegeanleitungen Geißblattgewächse
Leycesteria sind sommergrüne Sträucher (Gehölze), die in milden Regionen (Z7) winterhart sind. Zur Gattung gehören sechs Arten, die in China bzw. dem Himalaya beheimatet sind. Die Art L. formosa (formosa = schöne), die bei uns als Kübelpflanze kultiviert werden kann, ist im Himalaya und SW-China zu finden. Sie gehört zur Familie der Geißblatt-Gewächse (Caprifoliaceae), ihre englischen Namen sind neben „Himalayan Honeysuckle“ (himalay. Geißblatt) auch „Pheasant Berry“ (Fasanenbeere).
Planzenbeschreibung
Die Leycesteria erreicht in ihrer Heimat, dem Himalaya, durchschnittlich eine Höhe von bis zu 3 m und kann bis zu 2 m breit werden. Als Kübelpflanze erreicht sie diese Ausmaße in der Regel aber nicht. Trotzdem hat sie einen guten Wuchs. In ihrer Heimat hat sie sogar den Hang dazu, sich sehr stark auszubreiten.
Die Triebe sind anfänglich leicht behaart (wie auch Blüten- und Blattstiele). Wenn sie älter sind und verholzen, sind die Zweige innen hohl. Ihre Blätter sind umgekehrt tropfenförmig, teilweise lanzettlich und leicht gesägt. Sie können – je nach Alter und Pflanzengröße – bis über 12 cm lang und 8 cm breit werden. Die Laubfärbung ist hellgrün, das Laub der Sorte „Golden Lanterns“ ist gelbgrün. Die rötliche Zeichnung des Laubes fällt besonders bei dieser Sorte auf. Die Intensität dieser rötlich-braunen Färbung hängt von der UV-Intensität ab. Die Herbstfärbung ist ein leuchtendes Gelb.
Die traubenförmigen Blütenstände hängen an den Triebenden bogenförmig herunter und können bis zu 20 cm lang werden. Aus braunroten bis violetten Deckblättern schauen weiße oder rosafarbene Blütenblätter hervor. Ihnen folgen vom Sommer bis in den Herbst die Früchte. Da sich die recht lange Blütezeit bis in den November zieht, schmücken Blüten und Früchte gleichzeitig die Pflanzen bis zum Frost. Durch die – zumeist – leuchtende Herbstfärbung und den Kontrast durch die vollreifen, schokobraunen bis schwarz-violetten Beeren ist sie auch besonders im Herbst ein richtiger Blickfang. Die Beeren erinnern geschmacklich an Karamell, sind aber auch bitter.
Pflege
Die Leycesteria liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kommt auch sehr gut mit kühlerem, mild-feuchtem Klima zurecht. Sie bevorzugt einen feuchten, humosen und durchlässigen Boden. Wenn man sie lässt – und für ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe sorgt – erreicht sie innerhalb weniger Jahre eine Höhe von bis zu 2 m. Höhe und Verzweigung lassen sich durch dementsprechenden Schnitt regulieren. Ein Sommerschnitt wäre – wegen der lang anhaltenden Blüten- und Früchtezeit – nicht sinnvoll.
Bei uns ist die L. als Kübelpflanze noch nicht soweit verbreitet. In milden Lagen (Weinbauklima, Flusstäler etc.) kann sie zwar auch im Freien (ausgepflanzt) überwintern, aber sie friert dort zumeist zurück. So kommt es im Frühjahr – wie bei einer Staude – zum Neuaustrieb aus dem Wurzelbereich und der Aufbau als Gehölz ist i. d. R. nicht möglich.
Abgehärtete Pflanzen – die den ganzen Sommer im Freien standen – vertragen den ersten Nachtfrost in der Regel recht gut. Zum Überwintern sollte man vor dem Einräumen großzügig zurückschneiden. Um für das kommende Frühjahr eine gut verzweigte Pflanze zu erhalten, lohnt es sich bereits, beim Herbstschnitt relativ viele Verzweigungen stehenzulassen und nur ältere, verholzte Triebe ganz herauszuschneiden. Im Winterquartier sollte die Pflanze relativ trocken gehalten werden und nur vor dem Vertrocknen bewahrt werden. Allgemeine Regel: Je weniger Laub, desto weniger Wasser!
Pflanzenschutz
Eine besondere Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten und Schädlinge ist nicht bekannt. Überwinterungspflanzen können im Winterquartier sowohl von Läusen als auch von Mottenschildläusen (Weiße Fliege) befallen werden.