Pflanzen-Service (Laacher Kräuterblätter)

Zitronenverbene

Laacher Kräuterblätter Eisenkrautgewächse

Allein mit seinen deutschen Namen könnte man Bücher füllen: Zitronenstrauch, Wohlriechendes Eisenkraut, Verbene, Verveine. Das sind nur einige der deutschen Namen, die verwendet werden, und das Verwirrspiel setzt sich bei den botanischen – also den wissenschaftlichen – Namen fort. Mal wird sie der Gattung Lippia – die immerhin über 200 Arten (Spezies) hat – zugeordnet und dann mal wieder der Gattung Aloysia.

Wissenswertes

Auch der Name Verbene, der in einigen Rezepten (z.B. in Frankreich und Spanien) für diese Pflanze verwendet wird, ist eher irreführend. Denn mit Verbene (auch diese Gattung hat über 200 Arten) oder Eisenkraut (bot. Verbena) ist bei uns eher die Heilpflanze „Echtes Eisenkraut“ (Verbena officinalis) gemeint. Richtig ist zur Zeit Aloysia, aber auch das kann sich wieder ändern. Tatsache ist und bleibt, dass alle diese Gattungen zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) gehören.

Die Zitronenverbene stammt ursprünglich aus Peru und Chile, wurde aber bereits 1784 in Europa eingeführt. In den Mittelmeerländern – als Verbene oder „Verveine“ – gilt sie seither als beliebte Zier- und Nutzpflanze und wird z. B. in Frankreich im Sommer als erfrischender Tee angeboten. Inzwischen erlangt sie auch bei uns einen gewissen Bekanntheitsgrad und wird von Jahr zu Jahr beliebter.

    Standort und Pflege

    Sie hat einen aufrechten, buschigen Wuchs und kann über 1 m hoch werden. Durch Ernte und Rückschnitt verzweigt sie sich sehr schön und wächst auch gut.

    Sie sollte am besten als Kübelpflanze gehalten werden. Entsprechend ihrem Wachstum benötigt sie viel Platz – nach oben und nach unten! Das heißt, dass eine Pflanze generell nur so gut wachsen kann, wie ihre Wurzeln die Möglichkeit haben sich auszudehnen. Also sollte man bei der Wahl des Topfes nicht zu ängstlich sein. Das Substrat sollte einerseits humushaltig sein, aber auch relativ durchlässig sein, denn Staunässe verträgt die Zitronenverbene genauso wenig wie die meisten Kübelpflanzen. Auch wenn sie auf Dauer nicht austrocknen sollte, kann sie generell etwas trockener gehalten werden. Bei gutem Wachstum muss auch auf ausreichende Nährstoffversorgung geachtet werden – spätestens wenn aus dem frischen Grün der Blätter ein helles Gelb geworden ist, sollte nachgedüngt werden. In den Monaten Juli und August können kleine, weiße Blütenrispen an den Triebenden erscheinen.

    Sie ist leider – wie ihre Herkunft vermuten lässt – nicht winterhart. Abgehärtete Pflanzen vertragen im Spätherbst aber auch schon mal das eine oder andere Minusgrad. Überwintern kann man sie entweder in einem temperierten Wintergarten (Temperatur bis max. 18°C, bei relativ hoher Luftfeuchtigkeit) oder zurückgeschnitten frostfrei z. B. an einem nicht zu dunklen Kellerfenster. Ab Mai kann sie dann wieder ins Freie gestellt werden, sie liebt einen sonnigen Standort. Ein leichter Rückschnitt zum Beginn der Wachstumsperiode weckt meist die noch etwas trägen Lebensgeister.

    Durch die fehlende Sonne (und UV-Strahlung) wird die Pflanze allerdings im Wintergarten/in der Wohnung noch lange nicht so aromatisch sein wie eine Pflanze, die im Sommer im Freien steht. Das Aroma der Zitronenverbene gilt als eines der reinsten, frischesten im ganzen Pflanzenreich! Ihr Aroma kann man aber nicht nur gut für Tees, der Zubereitung von Desserts (als Alternative zur Zitronenmelisse) einsetzen, sondern es passt auch gut zu Fisch und Geflügel-Gerichten.

    Aber sie ist nicht nur eine „Genuss“-pflanze, sondern hat auch ihre Qualitäten als Heilpflanze. Ihre ätherischen Öle wirken gegen ein recht bemerkenswertes breites Spektrum: zum einen bei Verdauungsbeschwerden, Magenkrämpfen und Erkältungskrankheiten, zum anderen auch bei Migräne, Nervosität, Herzklopfen, Erschöpfung und Schlaflosigkeit.

    Lavendel-Zironenverbene-Elexier

    Zutaten: 20 Stängel Lavendelblüten, 5 Zweige Minze, 30 Zitronenverbenen-Blätter, 2 Zimtstangen, 20 g gestoßene Fenchelfrüchte, 10 g gestoßener Kümmel und 1 Liter Obstler.

    Am besten nimmt man frische Teile der ersten drei Zutaten, im Notfall tun es aber auch getrocknete Lavendelblüten und Minzenblätter. Alles zusammen in eine helle Flasche, an einem hellen Ort aufstellen, danach durch ein Tuch abfiltern und mit 100 g weißem Kandiszucker süßen.

    Vor jeder Hauptmahlzeit ein Schnapsgläschen voll fördert die Verdauung.

    Übrigens bezieht sich der jeweils zweite Teil der botanischen Namen meist auf Herkunft oder Eigenschaft der Pflanze. So bedeutet der Name triphylla – dreiblättrig und bezieht sich auf die Anordnung der Blätter. Die Spezies citriodora deutet auf das Zitronenaroma hin.


    Zurück

    Maria Laach ist ein ausgezeichneter Arbeitgeber!