Laacher Messbuch

5. Fastensonntag

26. März 2023

Verschaff mir Recht, o Gott,
und führe meine Sache gegen ein treuloses Volk!
Rette mich vor bösen und tückischen Menschen,
denn du bist mein starker Gott.
Ps 43,1–2

Es war das Abschiedsmahl Jesu mit seinen Jüngern, der Abend vor seinem Leiden, als die Jünger das Wort des Herrn hörten, wie es das Johannesevangelium überliefert: »dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe« (Joh 15,12). Jede Feier der Eucharistie erinnert uns an diese Stunde des Mahles. Es war das Mahl, von dem es heißt: »Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung« (Joh 13,1).
Wir sind so oft gewohnt, Kirche, Nachfolge Jesu, das Hören auf das Evangelium mit einem Sollen zu verbinden. Das Evangelium, die frohe Botschaft verwandelt sich so oft in eine Lehre der Moral. Wir haben uns zu verändern und wir müssen etwas leisten. Das Leben soll sich verändern. Aber am Anfang steht nicht der Befehl und der Auftrag, sondern das unbegreifliche Zugehen Gottes aus Liebe. Gott liebt zweckfrei, aus Freude weil es uns gibt und weil wir leben in dieser Welt. Jesus hat sich davon immer wieder ergreifen lassen. Die Verkündigung des kommenden Reiches Gottes war die Freude, weil einmal alles sich verändern wird durch die Liebe, die über uns ausgegossen ist (vgl. Röm 5,5). In dieser Weise hat Jesus seine Jünger geliebt. Es war die Sehnsucht der Liebe, die Jesus dazu drängte das Mahl mit den Jüngern zu halten. Diese Liebe wird einmal die Jünger so ergreifen, dass sie gar nicht mehr anders handeln können. Es sind die Worte des Dekaloges, die wir übersetzen mit einem »du sollst« – ein Sollen, das aber meint, Du kannst gar nicht anders handeln, weil Gott dein Retter ist, der dich aus Liebe an die Hand genommen hat. Jeder Sonntag, auch dieser Sonntag der Fastenzeit, will wieder uns hineinnehmen in diese Liebe, die Gott uns niemals entzogen hat.


Kyrie-Rufe


Herr Jesus Christus, dein Geist führt uns Menschen zusammen. – Herr, erbarme dich!
Du sprichst das Wort, das uns befreit aus den Zwängen und Ängsten – Christus, erbarme dich!
Du bist die Hoffnung, die uns annimmt, auch wenn wir verzweifelt sind – Herr, erbarme dich!

Tagesgebet


Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Lass uns in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Erste Lesung

Ez 37,12b–14
Lesung aus dem Buch Ezéchiel.
So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zum Ackerboden Israels. Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin.
Ich habe gesprochen und ich führe es aus – Spruch des HERRN. |F
Wort des lebendigen Gottes.

- Ezechiel spricht von der neuen Zukunft des Volkes in der Verbannung mit dem Bild von der Auferweckung aus dem Reich des Todes. Der Untergang des Staates und die Vertreibung wird verglichen mit einem Leben in den Gräbern. Das Bild wird gedeutet mit der inneren Haltung von verzweifelten Menschen: »Ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsere Hoffnung ist untergangen, wir sind abgeschnitten« (Ez 37,11). Da wird keine Möglichkeit des Lebens mehr gesehen. Jede Beziehung, das was Leben ausmacht, wird unmöglich und scheitert. Dagegen steht das schöpferische Wort des Propheten mit dem unsere Lesung beginnt: »ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf« (Ez 37,12). Neues Leben wird möglich, weniger durch einen Befehl, anders zu denken und zu handeln. Wer hat schon die Kraft, einen anderen Menschen zu verändern, wenn er nicht übergriffig werden möchte. Vielmehr ist es die befreiende Einladung an ein neues Leben der Zuversicht, weil Gott selber Raum der Weite und der Hoffnung ist. Gott zeigt sich im Geist, der Leben schenkt. Es ist der Geist, der in uns wirkt. Es ist der Geist, der zu Gott gehört, der nicht in der Verfügungsgewalt von uns Menschen steht. Da wo Menschen sich ergriffen wissen vom Leben, das stärker ist als der Tod, eröffnet sich ein Ausweg. Das wird zur entscheidenden Aufgabe des Propheten, Tröster und Verkünder von Gottes Geist der Liebe zu bleiben.

Antwortpsalm

Ps 130 (129),1–2.3–4.5–6.7–8 (Kv: 7bc)
Kv Beim HERRN ist die Huld,
bei ihm ist Erlösung in Fülle. – Kv

Aus den Tiefen rufe ich, HERR, zu dir: *
Mein Herr, höre doch meine Stimme!
Lass deine Ohren achten *
auf mein Flehen um Gnade. – (Kv)

Würdest du, HERR, die Sünden beachten, *
mein Herr, wer könnte bestehen?
Doch bei dir ist Vergebung, *
damit man in Ehrfurcht dir dient. – (Kv)

Ich hoffe auf den HERRN, es hofft meine Seele, *
ich warte auf sein Wort.
Meine Seele wartet auf meinen Herrn /
mehr als Wächter auf den Morgen, *
ja, mehr als Wächter auf den Morgen. – (Kv)

Israel, warte auf den HERRN, /
denn beim HERRN ist die Huld, *
bei ihm ist Erlösung in Fülle.
Ja, er wird Israel erlösen *
aus all seinen Sünden. – Kv

Zweite Lesung

Röm 8,8–11
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.
Schwestern und Brüder! Wer vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.
Wenn aber Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.
Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt. |F
Wort des lebendigen Gottes.

- Im Römerbrief überträgt der Apostel Paulus den Gedanken der schöpferischen Kraft des Geistes Gottes auf jeden einzelnen Menschen. Durch die Taufe haben wir diesen Geist empfangen. Er ist die neue Wirklichkeit. Er setzt den Geist im Gegensatz zum Fleisch. Fleisch meint das gefangene Leben. Es ist das Leben, das in sich selbst gekrümmt ist. Es ist von der Angst bestimmt. Es ist das Leben, das die Zeit festhalten will. Im Geist können wir uns loslassen, weil in uns eine Kraft ist, die uns in aller Vergänglichkeit zeigt, was bleibt. In uns tragen wir einen Schatz, der bleibt. Er schenkt uns die Gemeinschaft mit Jesus. Als seine Brüder und Schwestern dürfen wir darauf vertrauen, dass auch für uns das bleibende Leben – im Bild von der Auferweckung von den Toten – verheißen ist. So bekennen wir es an jedem Sonntag von Jesus. Schon heute darf der Geist in uns lebendig sein. Schon jetzt dürfen wir Menschen sein, die von dieser Gewißheit her und in diesem Trost die Gegenwart gestalten können.

Ruf vor dem Evangelium

Vers: Joh 11,25a.26b
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre! – Kv
(So spricht der Herr:)
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Jeder, der an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Herr Jesus, dir sei Ruhm und Ehre!

Evangelium

Joh 11,1–45
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit war ein Mann krank, Lázarus aus Betánien, dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta. Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte; deren Bruder Lázarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.
Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lázarus. Als er hörte, dass Lázarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
Die Jünger sagten zu ihm: Rabbi, eben noch suchten dich die Juden zu steinigen und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete:
Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. So sprach er.
Dann sagte er zu ihnen: Lázarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lázarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt.
Doch wir wollen zu ihm gehen. Da sagte Thomas, genannt Dídymus – Zwilling –, zu den anderen Jüngern: Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben!
Als Jesus ankam, fand er Lázarus schon vier Tage im Grab liegen.
Betánien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt.
Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen.
Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte.
Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen.
Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
Da weinte Jesus.
Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?
Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg.
Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme:
Lázarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. |F
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

Oder Kurzfassung: Joh 11,3–7.17.20–27.33b–45
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sandten die Schwestern des Lázarus Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lázarus. Als er hörte, dass Lázarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
Als Jesus ankam, fand er Lázarus schon vier Tage im Grab liegen.
Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen.
Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Jesus war im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
Da weinte Jesus.
Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt und er ging zum Grab.
Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg.
Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme:
Lázarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen:
Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!
Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. |F
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus

- Wohl selten hören wir solche Worte von der Auferstehung und vom ewigen Leben wie in diesem Evangelium. In drastischer Härte und Eindeutigkeit werden wir auf die Wirklichkeit unseres Lebens, zu dem das Sterben gehört, verwiesen, um dann das Wort des Lebens zu hören. Die Erzählung beginnt mit der Verzweiflung der Schwestern, weil der Freund Jesu krank ist. Als Jesus kommt, ist er bereits gestorben. Die Schwestern sind einsam, sie sind ratlos, weil Jesus zu spät kam. Von Maria und Marta muss Jesus sich sagen lassen, dass er zu spät gekommen ist, dass er den Tod hätte verhindern können. Maria ist die aktivere Schwester. Sie reagiert emotionaler. Sie war es, die Jesus mit Öl beim Mahl gesalbt hatte. Sie ist es nun, die durch ihre Tränen ihre Trauer ausdrückt. Es sind Tränen, die anstecken und auch Jesus erschüttern. In dieser Trauer führt Jesus sie noch tiefer in die Welt des Todes. Das Grab wird geöffnet, trotz des Einwandes, das der Leichnam schon riecht. Erst da, wo alle mit der Grausamkeit des Todes konfrontiert sind, kommt das lebenerweckende Wort: Lazarus kommt heraus. Von diesem Jesus bekannte Marta: du bist der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. In der Wirklichkeit unseres Lebens, im Blick auf die Grausamkeit und die Härten des Lebens, will der Glaube an Jesus sich bewähren. Er will dem Dunkel standhalten, so wie Lazarus zum Leben in der Welt auferweckt wird. Der Glaube an die Auferstehung wird zum Glauben, der bewegt und tröstet, wenn er zum Glauben an das Leben in der Mühsal und in der Traurigkeit dieses Lebens wird.

Credo



Fürbitten


Lasset uns beten zu Gott, der uns die Augen öffnet für das Neue in seiner Schöpfung:
V: Gott, unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.
– Für die Bischöfe, die sich in besonderer Weise für die Rechte und Nöte der indigenen Völker in den Staaten Mittel- und Südamerikas einsetzen.
– Für die Politiker in Europa, dass sie in allen Spannungen für Freiheit und Gerechtigkeit eintreten und das Verbindende zwischen den einzelnen Völkern suchen.
– Für die Bevölkerung in Afghanistan, die die Lasten der Kriege ertragen muss und deren Hoffnung auf ein befreites Leben zerstört worden ist.
– Für die Organisationen, die sich des Umweltschutzes annehmen und an die Rechte der kommenden Generation erinnern, die unter der Umweltzerstörung unserer Zeit leiden wird.
– Für alle Frauen und Männer, die in der Ausbildung jungen Menschen Hilfen für ihr Berufsleben geben.
Gütiger Gott, du machst uns froh mit der Verheißung deines Heils. Lass dein Angesicht über uns leuchten und höre unser Gebet durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Gabengebet


Erhöre uns, allmächtiger Gott. Du hast uns durch dein Wort zum Zeugnis eines christlichen Lebens berufen. Reinige uns durch dieses Opfer und stärke uns zum Kampf gegen das Böse. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

Vom Tag
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Da er Mensch ist wie wir, weinte er über den Tod seines Freundes, da er Gott ist von Ewigkeit, rief er Lazarus aus dem Grabe. Er hat Erbarmen mit uns Menschen und führt uns zum neuen Leben durch die österlichen Sakramente. Durch ihn preisen wir das Werk deiner Liebe und vereinen uns mit den Chören der Engel zum Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.

Einladung zum Vaterunser


Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. Zu ihm dürfen wir sprechen, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel …

Einladung zum Friedensgebet


Unser Herr Jesus Christus schenkt den Geist der Versöhnung und der Liebe. Es ist der Geist, der alle Verhärtung und Verschlossenheit durchdringt. Zu ihm beten wir: Herr Jesus Christus …

Kommunionvers

Joh 11,26
Jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben – so spricht der Herr.

Schlussgebet


Allmächtiger Gott, du hast uns das Sakrament der Einheit geschenkt. Lass uns immer lebendige Glieder Christi bleiben, dessen Leib und Blut wir empfangen haben. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

Schlusssegen

Vom Leiden des Herrn
Der barmherzige Gott, der seinen Sohn für uns dahingegeben und uns in ihm ein Beispiel der Liebe geschenkt hat, segne euch und mache euch bereit, Gott und den Menschen zu dienen.
Und Christus, der Herr, der uns durch sein Sterben dem ewigen Tode entrissen hat, stärke euren Glauben und führe euch zur unvergänglichen Herrlichkeit.
Und allen, die ihm folgen auf dem Weg der Entäußerung, gebe er Anteil an seiner Auferstehung und an seiner Herrlichkeit.
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.