Heute in Te Deum

Dienstag · 28. März 2023

Der mich gesandt hat, ist wahrhaftig,
und was ich von ihm gehört habe,
das rede ich zu der Welt.
Johannes 8,26b

Morgenlob

Herr, öffne meine Lippen.
Damit mein Mund dein Lob verkünde.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)


  • Hymnus

    Die Liebe Gottes stieg herab,
    das Wort des Vaters wurde Fleisch;
    Gott ist uns nah in seinem Sohn,
    der sich der Not der Welt erbarmt.

    Er gab sich für die Sünder hin
    und bot sich Gott als Opfer dar.
    Durch seinen Tod sind wir erlöst,
    um seinen Tisch sind wir geeint.

    Im Sakrament des Herrenmahls
    bleibt Christi Liebe Gegenwart;
    und wer in seiner Liebe lebt,
    macht seine Nähe offenbar.

    Dir jubelt, Gott, die Schöpfung zu:
    Sie wird verklärt zu Christi Leib.
    Wir sind versammelt durch sein Wort,
    sind eins in diesem Sakrament.

    Dir, Vater, singen wir das Lob,
    weil du uns deinen Sohn geschenkt,
    im Geist, der uns zusammenfügt
    zum Preise deiner Herrlichkeit. Amen.
    Deutsches Hymnar

  • PSALM 140

    Verse 2–9.13–14

    Rette mich, Herr, vor bösen Menschen, *
    vor gewalttätigen Leuten schütze mich!
    Denn sie sinnen in ihrem Herzen auf Böses, *
    jeden Tag schüren sie Streit.
    Wie die Schlangen haben sie scharfe Zungen *
    und hinter den Lippen Gift wie die Nattern.
    Behüte mich, Herr, vor den Händen der Frevler, /
    vor gewalttätigen Leuten schütze mich, *
    die darauf sinnen, mich zu Boden zu stoßen.
    Hochmütige legen mir heimlich Schlingen, /
    Böse spannen ein Netz aus, *
    stellen mir Fallen am Wegrand.
    Ich sage zum Herrn: Du bist mein Gott. *
    Vernimm, o Herr, mein lautes Flehen!
    Herr, mein Gebieter, meine starke Hilfe, *
    du beschirmst mein Haupt am Tag des Kampfes.
    Herr, erfülle nicht die Wünsche des Frevlers, *
    lass seine Pläne nicht gelingen!
    Ich weiß, der Herr führt die Sache des Armen, *
    er verhilft den Gebeugten zum Recht.
    Deinen Namen preisen nur die Gerechten; *
    vor deinem Angesicht dürfen
    nur die Redlichen bleiben.
    PSALM-GEBET: Starker Gott, wir erfahren das Böse in unserem Leben. Stärke uns im Kampf dagegen und hilf uns, dir immer zu vertrauen.

  • Lesung

    Johannes 8,28b–29a

    Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht alleingelassen.

    Benedictus - Lobgesang des Zacharias

    Antiphon:

    Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin.

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    Benedictus

    Lobgesang des Zacharias (Lk 1,68-79)

    Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! *
    Denn er hat sein Volk besucht
    und ihm Erlösung geschaffen;

    er hat uns einen starken Retter erweckt *
    im Hause seines Knechtes David.

    So hat er verheißen von alters her *
    durch den Mund seiner heiligen Propheten.

    Er hat uns errettet vor unseren Feinden *
    und aus der Hand aller, die uns hassen;

    er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet /
    und an seinen heiligen Bund gedacht, *
    an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;

    er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, /
    ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit *
    vor seinem Angesicht all unsre Tage.

    Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; /
    denn du wirst dem Herrn vorangehn *
    und ihm den Weg bereiten.

    Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken *
    in der Vergebung der Sünden.

    Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes *
    wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,

    um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen
    und im Schatten des Todes, *
    und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
    und dem Heiligen Geist,

    wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
    und in Ewigkeit. Amen.

  • Bitten

    Zu Gott, unserem Vater, der uns Jesus Christus als Erlöser gesandt hat, rufen wir :
    A: Höre auf die Bitten deines Volkes.
    – Hilf uns, vor dem Kreuz nicht zurückzuweichen.
    – Mach uns fähig, im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi deine Liebe zu erfahren.
    – Schenke uns den Glauben, der uns dein Handeln in der Welt erkennen lässt.

  • Vaterunser

    Auch in seinem Tod wurde Jesus Christus nicht vom Vater verlassen. Wir vertrauen darauf, dass er auch uns immer begleitet, und beten mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel …

  • Ora et labora

    Die Welt sagt: das ist nun einmal so, wird immer so sein und muss so sein. Der Gerechte sagt: es sollte nicht so sein, es ist gegen Gott.

    Dietrich Bonhoeffer (1906–1945; evangelischer Theologe in der Bekennenden Kirche)


Segen

Gott, führe uns dahin, wohin wir nicht kommen können.
Öffne uns dein Reich, die Heimat, die wir nicht kennen.
Bewahre uns als deine Kinder in einer säkularen Welt.
Segne uns, indem du uns neues Leben schenkst durch
Christus, deinen Sohn. Amen.

Schriftlesung

Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.

Gott, dein Wort sei unsere Kraft in allen Versuchungen und Nöten.


  • Lesung

    Numeri 21,4–9°

    In jenen Tagen brachen die Israeliten vom Berg Hor auf und schlugen die Richtung zum Roten Meer ein, um Edom zu umgehen.
    Das Volk aber verlor auf dem Weg die Geduld, es lehnte sich gegen Gott und gegen Mose auf und sagte: Warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Etwa damit wir in der Wüste sterben? Es gibt weder Brot noch Wasser und es ekelt uns vor dieser elenden Nahrung.
    Da schickte der HERR Feuerschlangen unter das Volk. Sie bissen das Volk und viel Volk aus Israel starb. Da kam das Volk zu Mose und sagte: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den HERRN und gegen dich aufgelehnt. Bete zum HERRN, dass er uns von den Schlangen befreit! Da betete Mose für das Volk.
    Der HERR sprach zu Mose: Mach dir eine Feuerschlange und häng sie an einer Stange auf! Jeder, der gebissen wird, wird am Leben bleiben, wenn er sie ansieht.
    Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Stange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.

    Impuls

    Das gelobte Land war nicht nur den Israeliten versprochen, die aus Ägypten aufbrachen. Auch viele frühe Christen glaubten an eine Wiederkehr Christi und an einen neuen Himmel und eine neue Erde noch während ihrer Lebenszeit. Chiliasten und Apokalyptiker befeuerten Erwartungen dieser Art durch die Jahrhunderte. Dass sie mit ihren Parolen und ihrer Hysterie die Menschheit vorwärtsgebracht hätten, kann man nur schwer behaupten. Dass sie Menschen gegeneinander aufgehetzt und für jede Menge Blutvergießen gesorgt haben, dagegen schon. Wer immer eine Naherwartung weckt, egal ob auf klassenlose, moralisch einwandfreie Verhältnisse, auf den Himmel auf Erden, das Jüngste Gericht zu Lebzeiten oder worauf auch immer, verkennt den Charakter irdischer Lebensbedingungen und macht sich schuldig am Menschen. Wer revolutionäre Ungeduld schürt, weil er glaubt, die Lösung für alle Probleme gefunden zu haben, neigt zu Fanatismus. Ihm steht die wahre Lichtgestalt des Mose gegenüber, der mit Gottes Hilfe das Unmögliche versucht, indem er immer wieder zwischen dem Traum vom Absoluten und dem irdischen Elend vermittelt.

  • Evangelium

    Johannes 8,21–30°

    In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort und ihr werdet mich suchen und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?
    Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.
    Da fragten sie ihn: Wer bist du denn?
    Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte.
    Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts von mir aus tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht alleingelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.
    Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.

    Impuls

    Manchmal kann man die »Juden« des Johannesevangeliums ja verstehen. Diese zuweilen schroffen Antithesen Jesu, seine Alles-oder-nichts-Reden, seine dualistische Rhetorik (ihrich, unten-oben, sündig-wahrhaftig etc.), kommen einem zuweilen selbst »übertrieben« vor. »Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin.« Was soll das heißen? Wer soll das verstehen? Warum drückt sich Jesus/Johannes nicht deutlicher aus? Die Frohbotschaft unseres Herrn sei keine Drohbotschaft, heißt es in pastoralen Zusammenhängen gern. Es sind aber, muss man feststellen, in der pauschalen Frohbotschaft doch einige wütende Drohungen inbegriffen, die uns heute beim Lesen und Hören sauer aufstoßen. Nicht jeder Satz des Evangeliums muss uns einleuchten, mancher klingelt nur in unseren Ohren, andere lassen uns den Kopf schütteln. Menschen werden ungern durch Drohung und Verunglimpfung zum Glauben gezwungen. Auch Christen sollten darauf verzichten.


Gebet

Herr und Gott, du bist unser Vater und Jesus ist der Menschen- und Gottessohn. Nicht immer will uns die Sprache, die dein Wort in unseren heiligen Schriften angenommen hat, einleuchten. Schenke du uns den Geist der Weisheit, der uns auf rechte Weise dein Wort lesen, meditieren und verstehen lässt. Amen.

Abendlob

O Gott, komm mir zu Hilfe.
Herr, eile mir zu helfen.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen. Halleluja. (entfällt in der Fastenzeit)


  • HYMNUS

    Dir gebührt unser Lob,
    dir unser rühmendes Lied!
    Dir, o Gott, sei Ehre und Ruhm:
    dem Vater und dem Sohne
    und dem Heiligen Geiste,
    jetzt und immer und in Ewigkeit. Amen.
    Nach „Te decet laus, te decet hymnus“; frühchristlich

  • PSALM 141

    Verse 1–5b.7–9

    Herr, ich rufe zu dir. Eile mir zu Hilfe; *
    höre auf meine Stimme, wenn ich zu dir rufe.
    Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf; /
    als Abendopfer gelte vor dir, *
    wenn ich meine Hände erhebe.
    Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, *
    eine Wehr vor das Tor meiner Lippen!
    Gib, dass mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, *
    dass ich nichts tue, was schändlich ist,
    zusammen mit Menschen, die Unrecht tun. *
    Von ihren Leckerbissen will ich nicht kosten.
    Der Gerechte mag mich schlagen aus Güte: /
    Wenn er mich bessert, ist es Salböl für mein Haupt; *
    da wird sich mein Haupt nicht sträuben.
    Wie wenn man Furchen zieht und das Erdreich aufreißt, *
    so sind unsre Glieder hingestreut an den Rand der
    Unterwelt.
    Mein Herr und Gott, meine Augen richten sich auf dich; *
    bei dir berge ich mich. Gieß mein Leben nicht aus!
    Vor der Schlinge, die sie mir legten, bewahre mich, *
    vor den Fallen derer, die Unrecht tun!
    PSALM-GEBET: Gütiger Gott, bewahre uns vor der Sünde und führe uns auf den rechten Weg zurück. Mach uns würdig, bei dir zu sein und dir zu dienen.

  • LESUNG

    Numeri 21,7

    Die Leute kamen zu Mose und sagten: Wir haben gesündigt, denn wir haben uns gegen den Herrn und gegen dich aufgelehnt. Bete zum Herrn, dass er uns von den Schlangen befreit. Da betete Mose für das Volk.

  • Magnifikat – Lobgesang Mariens

    Antiphon:

    Der Vater, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht alleingelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.

    Magnifikat öffnen...

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    Magnifikat

    Lobgesang Mariens (Lk 1, 46-55)

    Meine Seele preist die Größe des Herrn, *
    und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

    Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. *
    Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter!

    Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, *
    und sein Name ist heilig.

    Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht *
    über alle, die ihn fürchten.

    Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: *
    er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;

    er stürzt die Mächtigen vom Thron *
    und erhöht die Niedrigen.

    Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben *
    und lässt die Reichen leer ausgehn.

    Er nimmt sich seines Knechtes Israel an *
    und denkt an sein Erbarmen,

    das er unsern Vätern verheißen hat, *
    Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

    Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
    und dem Heiligen Geist,

    wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
    und in Ewigkeit. Amen.

  • Fürbitten

    Jesus Christus, der uns von Sünde und Tod befreit, bitten wir:
    A: Herr, erhöre uns.
    – Für alle Christen, die um ihres Glaubens willen leiden müssen.
    – Für die vielen Hungerflüchtlinge in den Lagern Afrikas.
    – Für alle, die sich für gerechte Verhältnisse in der Weltwirtschaft einsetzen.
    – Für die vielen Menschen, die mit ihrem Leben unzufrieden sind.

  • Vaterunser

    Gott hat uns immer wieder Zeichen und Beweise seiner Liebe geschenkt. In Jesus Christus hat er sie unüberbietbar vollendet. Wir beten mit den Worten Jesu: Vater unser im Himmel …


Segen

Gott, unser barmherziger Vater, segne uns.
Er bewahre uns vor dem Gift der Resignation.
Er schütze uns vor dem Biss von Neid und Hass.
Er rette uns vor dem Schicksal, von ihm getrennt zu sein.
Amen.