Kloster

Klostergebäude und KircheFoto: Ferdinand Graf von Luckner

Die Gebäude des Klosters, umschlossen von der sogenannten Klausurmauer, dienen der Konzentration auf das Wesentliche, die Gottsuche, und ermöglichen die Atmosphäre für ein geistliches Leben. Traditionell sind die Räume des Klosters rings um den Kreuzgang angeordnet. Im Erdgeschoss liegen die wichtigsten Gemeinschaftsräume. Auf der Nordseite des Kreuzgangs erstreckt sich die Kirche.


Sakristei und Kapitelsaal

Auf der Ostseite des Kreuzgangs befinden sich Sakristei und Kapitelsaal. Wie auch das Refektorium stammen sie in ihrem heutigen Zustand aus der Zeit nach der Wiederbesiedlung Maria Laachs durch die Benediktiner 1892.

Im Kapitelsaal, dessen obere Wandfelder Bilder aus dem Leben des hl. Benedikt zeigen, versammeln sich die Mönche zur Beratung der wichtigen Angelegenheiten des Klosters. Die Benediktsregel 3,1 bestimmt: „Sooft etwas Wichtiges im Kloster zu behandeln ist, soll der Abt die ganze Gemeinschaft zusammenrufen.“
Auch wichtige Gemeinschaftsereignisse finden im Kapitelsaal statt, wie z. B. die Einkleidung bei der Aufnahme in das Noviziat, bei der der neue Novize das klösterliche Gewand, den Habit, erhält.

Über der Holzvertäfelung und den Schränken ist die Sakristei in einem ersten Abschnitt vor und dann nach dem 1. Weltkrieg ausgemalt worden. Sie wurde großzügig angelegt, wie es einer großen Mönchsgemeinschaft mit vielen Priestern entsprach, die damals alle jeden Tag noch einzeln an den verschiedenen Altären in der Kirche die Messe zelebrierten. Das Bildprogramm bezieht sich auf die Theologie der Messe.

Die Gestaltung und Ausstattung dieser Räume geschah fast ausschließlich durch Laacher Brüder, unter denen sich traditionell immer eine ganze Reihe guter Handwerker und auch Künstler befanden.


Refektorium

Auf der Südseite genau parallel zur Kirche liegt das Refektorium, der Speisesaal der Mönche. Auch aus den gemeinsamen Mahlzeiten wächst die Gemeinschaft der Mönche.

In den beiden Wandbildern an den Schmalseiten des Raums wird deutlich, dass in der Mitte der Gemeinschaft der Mönche Jesus Christus steht und die Mönchsgemeinschaft sich aus der Feier der Eucharistie nährt. So umrahmt auf der einen Seite Psalm 23, der mit den Worten: „Der Herr ist mein Hirte“ beginnt, das Bild des Hirten inmitten seiner Schafe. Auf der anderen Schmalseite reicht Jesus Christus den Aposteln die Kommunion.

In der Mitte einer der beiden Längsseiten befindet sich die Kanzel des Tischlesers. Bis heute herrscht beim Essen der Mönche Stillschweigen und wird Tischlesung gehalten, wie es der Benediktsregel entspricht: „Beim Tisch der Brüder darf die Lesung nicht fehlen.“ (RB 38,1).



    Bibliothek

    Zwischen Kirche und Refektorium erstreckt sich auf der Westseite die historische Bibliothek, die aus den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts stammt, der Zeit, als die Jesuiten in Maria Laach waren. Die Buchregale befinden sich in Holzgalerien auf drei Stockwerken, die durch eine gusseiserne Wendeltreppe in der Mitte des Raums erschlossen werden. Die Bibliothek wurde 2015 renoviert und wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.

    Mönchszellen und Infirmerie

    In den oberen Stockwerken finden sich vor allem die Wohnräume der Mönche, ihre Zellen. Dort gibt es auch eine eigene Krankenstation, die Infirmerie. Wenn möglich sollen die Mönche auch in Alter und Krankheit zu Hause bleiben können.

    Klosterbetriebe

    Auf dem Gelände befinden sich neben dem Kloster mit dem Gastflügel die verschiedenen Klosterbetriebe. Das Kloster muss sein Geld mit den Betrieben selbst erwirtschaften. Besonders erwähnenswert ist, dass es ein eigenes Blockheizkraftwerk gibt, in dem die Abtei auch einen Teil der eigenen Energie erzeugt. Durch die eigene Quelle, aus der Maria Laach das Wasser bezieht, besteht auch hier eine Selbstversorgung.


    Kapellen und Friedhof

    Außerdem gibt es auf dem Gelände noch zwei Kapellen: die Johannes- und die Nikolauskapelle.

    Die neoromanische Johanneskapelle steht an der Stelle des alten Torhauses, durch das man im Mittelalter den durch die Klausurmauer abgeschlossenen Klosterbezirk betrat. Sie ist ausgezeichnet durch die Glasfenster von Georg Meistermann und Ausstattungsstücke von Ewald Mataré.

    Der Turm der Nikolauskapelle ist romanisch und stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Schiff der Kapelle wurde 1757 neu erbaut. Um die Nikolauskapelle herum befindet sich heute der Friedhof der Mönche. Das Kloster ist die neue Heimat und die neue Familie der Mönche, so finden sie auch ihre letzte Ruhestätte auf dem Klostergelände.