Tagesablauf

Foto: Jens Weber

Gebet

„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“ (RB Prolog 10)

Der Tag im Kloster beginnt und endet mit dem Gebet. Die ersten Worte des Tages sind die Eröffnung des Morgengebets: Herr, öffne meine Lippen. Der Hauptbestandteil des Stundengebets sind die Psalmen. Der erste Psalm, der jeden Tag gebetet wird, ist Psalm 95. Er liegt Benedikt besonders am Herzen, weshalb er ihn auch im Vorwort seiner Regel eigens zitiert: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht.“ (RB Prolog 10, vgl. Ps 95, 7f.) Hier zeigt sich, was im Gebet geschehen soll, das Wort Gottes zu hören, es aufzunehmen mit ganzem Herzen und ihm zu antworten mit der ganzen Person.

Die Gebetszeiten, die Messe und die Essenszeiten gliedern den klösterlichen Tag. Sie geben den Mönchen nicht nur die Tagesstruktur vor, sondern sind auch die Zeiten, zu denen sich die Mönche versammeln, aus denen auch ihre Gemeinschaft wächst. Zum Stundengebet und zur Messe werden die Mönche durch die Glocken in die Kirche gerufen. Zu den Essenszeiten und wichtigen Veranstaltungen des Konvents erklingt die Hausglocke.


Arbeit

„Sie sind dann wirklich Mönche, wenn sie wie unsere Väter und die Apostel von ihrer Hände Arbeit leben.“ (RB 48, 8)

Der Vormittag ist als Arbeitszeit freigehalten. Das Mittagsgebet und das darauf folgende Mittagessen, zu denen sich die Mönche wieder als Gemeinschaft versammeln, bilden in der Mitte des Tages einen Einschnitt und eine Pause, nach der am Nachmittag die Arbeitszeit weitergeht.

Die Arbeit ist für Benedikt ein wesentlicher Bestandteil des Klosterlebens. Während es in der Benediktsregel 48, 8 heißt: „Sie sind dann wirklich Mönche, wenn sie wie unsere Väter und die Apostel von ihrer Hände Arbeit leben.“, ist heute auch in den Klöstern die Handarbeit gegenüber anderen Formen von Arbeit zurückgetreten. Wichtig für Maria Laach ist die Gastfreundschaft, der insbesondere der eigene Gastflügel dient. Außer der Arbeit in den verschiedenen Betrieben sind die Seelsorge und auch die wissenschaftliche Arbeit von besonderer Bedeutung.


Lesung

„Immer müssen sich die Mönche mit Eifer um das Schweigen bemühen, ganz besonders aber während der Stunden der Nacht.“ (RB 42, 1)

Neben Gebet und Arbeit tritt im Sinn der Benediktsregel als drittes Element die Lesung. Vom Tagesablauf her wird die Zeit zwischen Morgengebet und Messe für die Lesung freigehalten.

Nach der letzten Gebetszeit, der Komplet, beginnt das nächtliche Stillschweigen, das bis zum anderen Morgen dauert. In der Benediktsregel 42,1 heißt es: „Immer müssen sich die Mönche mit Eifer um das Schweigen bemühen, ganz besonders aber während der Stunden der Nacht.“ Wegen der Bedeutung der Lesung, für die eine ungestörte Zeit zur Verfügung stehen soll, geht das nächtliche Stillschweigen noch über das Morgengebet hinaus bis zur Messe.